„Igitt!" Wenn Ihre Kumpels diesen angewiderten Ausruf aus den Lautsprechern ihrer Bluetooth-Motorradhelme hören, wissen sie vermutlich, was passiert ist: Ihr kostbares Motorrad ist verdreckt – mit Schlamm, Käfern, Wasser oder wer weiß, was sonst noch auf der Straße gelauert hat.
Die schmutzige Wahrheit ist, dass Ihr Motorrad stundenlang mit allem möglichen widerwärtigen Zeug bespritzt wird – deshalb ist es wichtig zu wissen, wie man es richtig reinigt. Grundsätzlich ist das Waschen Ihres Motorrads nicht schwierig, aber Sie müssen dabei korrekt und systematisch vorgehen. Hier ist eine einfache, narrensichere Anleitung zum Waschen Ihres Motorrads, ohne dass Sie Ihrem zweirädrigen Juwel dabei schaden.
Zubehör zum Waschen Ihres Motorrads
Als Erstes müssen Sie die benötigten Materialien besorgen:
- Reinigungsshampoo: Wählen Sie eine motorradspezifische Reinigungsformel und kein Shampoo, das für Pkw bestimmt ist.
- Schwämme: Nehmen Sie ein paar weiche Allzweckschwämme.
- Bürsten: Ein paar kleine Bürsten – eine weiche und eine harte – werden Ihnen helfen, schwer zugängliche Stellen zu erreichen.
- Chamois- oder Mikrofasertücher: Diese Reinigungstücher eignen sich gut zum Trocknen und Polieren Ihres Motorrads.
- Eimer: Jeder normale Eimer eignet sich, solange er sauber ist.
- Schlauch: Achten Sie darauf, dass Ihr Schlauch eine verstellbare Düse hat, mit der Sie den Druck verändern können.
Wo Sie Ihr Motorrad waschen können
Wären Motorräder doch wie Hunde, sodass man sie einfach in die Badewanne stecken könnte! Leider gibt es eine Vielzahl von Gründen, warum das keine gute Idee ist. Sie brauchen also einen guten Platz, um Ihr Motorrad zu waschen.
Bei der Wahl des Arbeitsplatzes für die Motorradwäsche sind vor allem zwei Dinge wichtig: Es muss ein Ort sein, den man unbedenklich verschmutzen kann, und zugleich ein Ort, der nicht der direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt ist. Sie mögen vielleicht die Sonne genießen, während Sie das Motorrad reinigen, aber das Reinigungsmittel trocknet dadurch schneller – das kann zu Flecken und Streifen führen, wenn Sie es nicht rechtzeitig abwischen können.
Ein Carport ist der ideale Ort zum Waschen eines Motorrads, aber auch eine Garage eignet sich gut. Fahren Sie Ihr Motorrad einfach bis kurz hinter das Garagentor, damit Sie keine allzu große Überschwemmung verursachen. Wenn Sie es an einem sonnenbeschienenen Ort, etwa einer Einfahrt, waschen müssen, suchen Sie sich am besten einen bewölkten Tag dafür aus.
1. Bereiten Sie Ihr Motorrad für das Waschen vor.
Mit etwas Vorbereitung wird das Waschen einfacher und sicherer:
- Verwenden Sie einen Lappen, um den Auspuff abzudichten und zu verhindern, dass Wasser in die Rohre eindringt.
- Entfernen Sie Zubehör wie Taschen und Schlösser.
- Überprüfen Sie elektrische Verbindungen wie die Zündkerzen, um sicherzustellen, dass sie nicht lose sind.
Denken auch daran, dass der Motor vollständig abgekühlt sein sollte, bevor Sie das Motorrad waschen.
2. Spülen Sie das Motorrad kurz ab.
Beginnen Sie damit, den Schmutz durch eine kurze Spülung mit dem Gartenschlauch zu lösen. Für die Karosserie des Motorrads sollten Sie die niedrigste Druckstufe verwenden, für die Räder und Schutzbleche dagegen können Sie den Druck ruhig etwas höher einstellen.
3. Schäumen Sie Ihr Motorrad mit Shampoo ein.
Lesen Sie die Gebrauchsanweisung Ihres Reinigungsshampoos und informieren Sie sich, wie es richtig angewandt wird. Bei einigen Shampoos reicht es, sie aufzusprühen, einwirken zu lassen und dann abzuspülen. Andere müssen von Hand aufgetragen und entfernt werden – in diesem Fall sollten Sie diese Tipps befolgen:
- Waschen Sie leicht zerkratzte Lackflächen wie den Benzintank und die Kotflügel zuerst.
- Gehen Sie langsam mit dem Schwamm vor, und spülen Sie ihn sofort aus, wenn er Schmutz aufnimmt.
- Benutzen Sie Ihre Bürsten, um auch in die schwierigsten Ecken und Winkel zu gelangen. Verwenden Sie die weichen Bürste für Motorteile und die harte für Räder und Reifen.
4. Spülen Sie das Motorrad erneut ab.
Jetzt ist es an der Zeit, das eben aufgetragene Shampoo abzuwaschen. Nehmen Sie erneut Ihren Schlauch und spritzen Sie das Motorrad gründlich ab. Beginnen Sie dabei von oben und denken Sie daran, für die empfindlichsten Stellen den Druck niedrig einzustellen. Tun Sie dies so schnell wie möglich nach dem Auftragen des Shampoos, damit es nicht auf dem Motorrad eintrocknet.
5. Trocknen Sie das Motorrad.
Nehmen Sie ein Fensterleder oder Mikrofasertuch und trocknen Sie Ihr Motorrad vorsichtig ab. Beginnen Sie wie beim Spülen zuerst mit den empfindlichen lackierten Oberflächen, bevor Sie sich um den Motor, die Räder, die Reifen und den Auspuff kümmern. Verwenden Sie mehrere Tücher, damit Sie den Schmutz nicht von einem Teil des Motorrads auf andere verteilen.
6. Tragen Sie Schmiermittel auf die Kette Ihres Motorrads auf.
Sie sind fast fertig, aber eines gibt es noch zu tun: Durch das Waschen wurde wahrscheinlich das meiste Fett von der Kette Ihres Motorrads entfernt, also müssen Sie es jetzt erneuern. Warten Sie, bis Ihr Motorrad trocken ist. Nehmen Sie dann eine Dose Motorrad-Kettenschmiermittel und tragen Sie es auf die gesamte Kette auf.
7. Machen Sie eine Fahrt.
Es ist eine gute Idee, nach dem Waschen eine kurze Fahrt mit Ihrem Motorrad zu machen. Setzen Sie Ihren Helm und Ihr Motorrad-Kommunikationssystem auf und fahren Sie los. Das hilft Ihnen, restliches Wasser von den Komponenten des Motorrads zu entfernen, insbesondere von den Bremsen. Apropos Bremsen: Sie reagieren in nassem Zustand möglicherweise nicht so, wie Sie es gewohnt sind. Seien Sie also vorsichtig und vermeiden Sie Autobahngeschwindigkeiten, bis Ihr Motorrad etwas trockener geworden ist.